KIRCHENMUSIK

der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland

Mitteldeutsche Kirchenmusiktage

Vom 21. bis 25. September 2023 fanden im Städtedreieck Rudolstadt, Saalfeld und Bad Blankenburg die Mitteldeutschen Kirchenmusiktage statt.

Unten finden Sie nun Rückblicke anhand von Texten, Bildern und auch Videos. Allen, die dazu beigetragen haben, sei an dieser Stelle herzlich gedankt!

Rückblicke

Rückblick von Landeskantor KMD Tobias Börngen aus Magdeburg

Schön waren sie, richtig schön, unsere Mitteldeutschen Kirchenmusiktage. Aus der flachen Börde im Norden der EKM kommend tauchten Berge, Wald, Schlösser, Burgen auf. So vielfältig wie die Landschaften in der Landeskirche, so vielfältig sind auch ihre Traditionen. Der Start auf der Heidecksburg war wirklich gut gewählt, passte in die Region. Wir wurden in höfisch prachtvolles Ambiente entführt, erlebten in dem Prunksaal die passende Musik mit dem dazugehörigen Tanz - sehr beeindruckend.

Die genutzten Räumlichkeiten im Städtedreieck Saalfeld-Rudolstadt-Bad Blankenburg boten richtig gute Möglichkeiten. Der Start in die Tage mit den Morgenandachten, den liturgischen und theologischen Impulsen, vor allem aber dem EHK-Chor war wohltuend. Auch sonst war es schön zu sehen, wie engagiert die angehenden jungen Kolleginnen und Kollegen dabei waren. Möge der anstehende Generationswechsel gut funktionieren. Schaffen wir es, unsere Stellen attraktiv zu beschreiben und konkurrenzfähig zu anderen Landeskirchen zu sein/zu werden?

Das Seminarangebot war, soweit ich es erlebte, durchweg hochqualifiziert und hilfreich, ein sehr stimmiges Angebot. Schließlich fand ich die vielfältigen Konzerte und natürlich den Festgottesdienst in den Stadtkirchen einfach schön. Dieser Perspektivwechsel vom aktiven Gestalter zum Zuhörer tut ja durchaus auch gut, ähnlich wie der vom Chorleitenden zum Sänger am Montag. Prof. Kopp leitete kompetent und humorvoll das gemeinsame Singen, das machte Spaß.

Ganz wichtig waren natürlich auch die Zeiten ‚dazwischen‘. Der kollegiale Austausch über Gott und die Welt - nicht ganz ohne dienstliche Absprachen - in dem entspannten Klima tat gut. Schließlich arbeiten wir doch alle mehr oder weniger viel allein. Beim Essen (im ‚Wurstland‘ Thüringen wunderte es wenig, dass als vegetarische Alternative stets Tomatensoße gereicht wurde), in den Pausen herrschte große Gesprächsoffenheit, war bunte Vielfalt erlebbar. Da ist es doch immer wieder verwunderlich, dass etliche Kolleginnen und Kollegen nicht kommen. Vielen herzlichen Dank allen, die diese wichtige Auftankstation Mitteldeutsche Kirchenmusiktage so gut organisiert haben.

 

Mitteldeutsche Kirchenmusiktage mit Nachklang

Ein angelesenes Buch hatte ich für die Tage in Bad Blankenburg eingepackt und wollte mich außerdem mit der Auswahl von Chorstücken für die zweite Jahreshälfte befassen. Dies alles hätte ich getrost zu Hause lassen können!

Es war ein minutiös getakteter Zeitplan: Frühstück im Allianzhaus, Morgenandacht in der katholischen Kirche, gestaltet durch einen wunderbaren Studentenchor aus Halle, bergauf zum Allianzhaus laufen, ein hervorragendes Seminar zur Kinder- und Jugendchorleitung besuchen, Bus fahren, einem Orgelkonzert mit Professor Martin Sturm lauschen, Bus fahren, Mittagessen, am nächsten Seminar teilnehmen, zu Abend essen, Bus fahren, Genuss eines Abendkonzertes des Mädchenchores am Kölner Dom, wieder Bus fahren, auf Wunsch der fröhlichen Studierenden mit mehrmaliger Umrundung des Kreisverkehrs, Gespräche über das spannungsvolle und bereichernde Miteinander von klassischer Kirchenmusik und Popularmusik bei einem Gläschen Wein, um nur einige Höhepunkte zu nennen. Ich brauchte neben der toll gestalteten Tagungsbroschüre meinen mich begleitenden Ehemann, um da zur rechten Zeit am rechten Ort zu sein.

Nachhaltig war dieses großartige Weiterbildungsangebot auf alle Fälle. Mir wurde das Handwerkszeug vermittelt, um in einer anschließenden Herbstferienwoche das Kindermusical „Petrus“ von Andreas Mücksch und Barbara Schatz in der EFG Jena mit 30 Kindern und Jugendlichen einzustudieren und zweimal aufzuführen. Eine dritte Aufführung wird am 20.04.2024 in der evangelischen Kirche Kapellendorf stattfinden. Und die Choräle und Singsprüche aus Morgenandachten und Abschlussgottesdienst werden durch unseren kleinen Kapellendorfer Kirchenchor bei verschiedensten Gottesdiensten zum Klingen gebracht. In mir hallt noch immer das eindrückliche und inspirierende gemeinsame Chorsingen zum Abschluss der Kirchenmusiktage nach.

Beate Burkert, ehrenamtliche C-Kantorin im Kirchenkreis Apolda-Buttstädt

 

Rückblick aus studentischer Perspektive

Die Kirchenmusiktage 2023 – ein Termin auf den ich mich lange gefreut habe und der mich nun mit neuer Vorfreude auf die nächsten Kirchenmusiktage erfüllt. Aber was war so besonders an diesen Tagen?
Da wären zum einen die vielen Kantoren unserer Landeskirche – für mich als Student, der noch nicht voll im Berfufsleben eingebunden ist, natürlich besonders interessant. Dann wären da die herrlichen musikalischen Höhepunkte, die jeden Tag auf dem Programm standen oder auch die entspannte und kollegiale Atmosphäre. Vielleicht wäre die Wanderung zu den Feengrotten mit ihrer interessanten Akustik (natürlich inklusive Vokalensemble) und zum Carillon im Saalfelder Bergfried Park zu erwähnen, oder die Uraufführung der Engel von Naji Hakim, oder das herrliche historische Schallhaus und der Tanz im Schloss Rudolstadt – und von den vielen großartigen Seminaren will ich gar nicht erst anfangen.
Also, was war nun so besonders? – Mag sich diese Frage jeder für sich beantworten, aber ich für meinen Teil freue mich, dabei gewesen zu sein und diese besonderen Tage erlebt zu haben.

Lars Merkle, Student an der Hochschule für Kirchenmusik in Halle (Saale)

Bilder

Videos

Vom Tanz vom Eröffnungsabend auf der Heidecksburg können Sie hier drei verschiedene Ausschnitte sehen:

Von der Uraufführung von "Die Engel" von Naji Hakim liegt inzwischen ein Live-Mitschnitt auf YouTube vor: https://youtu.be/0zNhaZ9K9Bk.